Rüdiger Schäfer nimmt im Kreistag zu umfangreichem Schulsanierungsprogramm Stellung
Der Kreistag Northeim hat weitere 1,4 Mio für die Sanierung der kreiseigenen Schulen bereit gestellt. Größtes Vorhaben sind Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum Brandschutz am Schulzentrum in Bad Gandersheim. Rüdiger Schäfer erläuterte als wirtschaftspolitischer Sprecher die Standpunkte der SPD-Fraktion.
Zum Anzeigen der Rede von Rüdiger Schäfer bitte auf die Überschrift zu dieser Nachricht klicken.
Hier die wichtigsten Auszüge aus der Rede: "Bei Energiesparmaßnahmen muss immer das Gebäude in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Es reicht nicht, nur die Heizung zu erneuern oder nur die Gebäudehülle besser zu dämmen. Vielmehr müssen alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt sein.
Das klingt banal. Aber was es konkret bedeutet, für die Energiesparmaßnahmen an Schulen, hat sich erst im Laufe der Projektierungen durch die Kreisverwaltung und bei den Beratungen im Fachausschuss gezeigt.
Für die Zuhörerinnen und Zuhörer möchte ich kurz erläutern, was hier zur Entscheidung ansteht. Der Haushaltsansatz für Energiesparmaßnahmen an Schulen soll um weitere 1,4 Mio erhöht werden. Insgesamt stehen dann für dieses Jahr 2,4 Mio zur Verfügung. Was soll damit gemacht werden: Im Schulzentrum Bad Gandersheim sollen Heizung, Fenster, Fassade, Beleuchtung und Sanitärbereiche umfassend erneuert sowie Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Hier im Gymnasium Uslar soll die Kesselanlage ausgetauscht werden, In der KGS Moringen sollen Sanierungen bei Fenster, Türen und Brandschutz durchgeführt werden An der HRS Katlenburg soll die Fassade der Klassentrakte erneuert werden
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wir müssen dringend etwas tun! In den Schulen gibt es gewaltige Energieverluste. Das Raumklima ist nicht nur ungemütlich, sondern teilweise ungesund. Es gibt Heizanlagen, die so lärmen, dass es den Unterricht stört. Die Sicherheit im Brandfalle ist nicht gewährleistet. Wir müssen jetzt handeln!
Nun sind wir mit dieser kurzfristigen Vorlage überrascht worden. Zuerst dachte ich: Das gehört zur Vorbereitung in den Fachausschuss. Doch dann habe ich erkannt, dass diese Beschussvorlage logische Konsequenz unserer bisherigen Anträge und Beratungen ist. Es ist ja schon Einiges passiert: Seit 1998 diverse Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Im letzten Jahr Antrag der Gruppe Bündnis90/Die Grünen/ SPD umfassenden Sanierung der Liegenschaften. Im Rahmen des Personalwechsels wurde in der Kreisverwaltung ein Fachmann auf dem Gebiet Energie eingestellt. Einige Kolleginnen und Kollegen haben sich an den Bad Gandersheimer Schulen von der Problemlage überzeugt. Pilotprojekt an der Northeimer Schulen. PublicPrivatePartnerShip für diese Maßnahmen Wir haben schließlich von den Schulen Infrarotaufnahmen machen lassen und wissen nun wo die Schwachstellen in der Gebäudehülle sind. Der Vortrag von Prof. Nelles im Wirtschaftsausschuss letzte Woche hat schließlich deutlich gemacht, wie wichtig es ist, die Schulsanierungen ganzheitlich anzugehen. Nun mag manch Einer fragen: Ist das nicht übereilt? Müssen nicht erst einmal die angekündigten Änderungen der Landesregierung an unserem Schulwesen abgewartet werden? Muss nicht erst über die Einrichtung von Ganztagszentren entschieden werden? Nein, sehr geehrte Damen und Herren, es ist richtig jetzt zu beginnen. Es handelt sich um Sanierungen der Gebäudehülle und der Heizungen. Eine Neuorganisationen der Schule, Umbauten und Anbauten, haben damit nichts zu tun.
Die Schulen zu sanieren wird mehrere Jahre dauern. Alles auf einmal geht nicht, aber wir müssen jetzt damit anfangen. Und wir müssen Energie sparen. Wir müssen gegensteuern, gegen die ständig steigenden Energiekosten. Nicht zuletzt sind auch wir zum Schutz der Umwelt, des Klimas, der Atmosphäre und zum schonenden Umgang mit den Energieträgern verpflichtet.
Die Maßnahmen werden sich auch lohnen. Eine teilweise Amortisation durch gesparte Energiekosten ist gegeben. Und dann werden die zu vergebenden Baumaßnahmen (2,4 Mio ) ein Impuls für die Bauwirtschaft sein. Aufgrund der Größenordnung und dem Zwang, es in mehrere Einzellose zu unterteilen, haben heimische Handwerksbetriebe sehr gute Chancen im Wettbewerb diese Aufträge zu erhalten. Damit betreiben wir Wirtschaftsförderung.
Wir können mit der Sanierung der Schulen nicht länger warten, wenn wir es mit dem Schutz des Klimas und der Einsparung wertvoller Energieträger ernst meinen. Wir müssen jetzt handeln, um Mängel im Brandschutz zu beseitigen. Und vor allem müssen die äußeren Bedingungen zum Lernen und Lehren an den Schulen verbessert werden.
Mit der heutigen Entscheidung können wir wirklich effizient das Energiemanagement verbessern. Unsere Überlegungen müssen dann weiter gehen und für die nächsten Jahre voraus planen. Wir müssen uns dann mit weiteren Objekten und deren Finanzierung beschäftigen."