Wir sehen in der Umgestaltung des Freibades zu einem FFL-Bad einen großen Mehrwert und eine Attraktivitätssteigerung für unser Bad. So haben wir ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal in der weiteren Umgebung


Als die Firma Polyplan Kreikenbohm mit den Ingenieursleistungen für die energetische Sanierung beauftragt wurde, haben sie einen Workshop mit Vertretern des Vorstandes der Genossenschaft sowie der Stadt durchgeführt. Die Zielrichtung danach war klar: Das Freibad soll noch familienfreundlicher werden und vor allem auch außerhalb der wenigen richtig heißen Sommertage genutzt werden.

Deshalb hat das Ingenieursbüro in der letzten Ratssitzung drei Entwurfsplanungen vorgestellt: Ein DIN-Bad wie im August 2018 beschlossen, eine größere Aufweitung der Gande mit Naturbad und die Umgestaltung in ein Freibad mit Naturklärung. Nach einer kurzen Fragerunde war das Stimmungsbild im Rat ersichtlich: Polyplan soll die Variante "FFL-Bad mit Naturklärung" weiter verfolgen und für die Ratssitzung im September eine detailliertere Planung zur Beschlussfassung vorlegen.

Kein Ratsmitglied aus keiner Fraktion hat dem widersprochen. Insofern war allen Beteiligten klar, worum es in der Sitzung am Donnerstag gehen würde. Deshalb wurde der Planungsstand auch in der Einwohnerversammlung Ende Juli im Freibad den interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt.

"Wir sehen in der Umgestaltung des Freibades zu einem FFL-Bad einen großen Mehrwert und eine Attraktivitätssteigerung für unser Bad. So haben wir ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal in der weiteren Umgebung", erklärt Niklas Kielhorn, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gandersheimer Rat. Denn reine Sportbäder gibt es zu Genüge, dafür fährt kaum jemand ins Gandersheimer Bad.

Noch dazu eröffnet es die Chance, Betriebskosten einzusparen. Dazu erklärt Anna-Madeleine Feg, Mitglied der SPD-Fraktion: "Der Betrieb eines Hallen- und oder Freibades ist für jede Stadt eine sehr teure Angelegenheit. Mit dem FFL-Bad haben wir die Chance, die jährlichen Betriebskosten erheblich zu senken. Der aktuelle Zuschuss von 120.000 Euro ist für die Stadt nicht über Jahre hinweg leistbar."

Auch wenn klar war, dass die Entscheidung zur Planung Anfang September fallen muss, hätte sich die SPD einen etwas anderen Verfahrensgang gewünscht. Eine Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wäre wünschenswert gewesen, ebenso eine Information der Genossenschaftsmitglieder des Solebades. Während letzteres eine Entscheidung der Genossenschaftsvertreterinnen und -vertreter ist, ist die Ausschussitzung vermutlich den Sommerferien zum Opfer gefallen. "Das ist ohne Zweifel schade. Grundsätzlich lässt sich das Thema aber auch im Rahmen einer Ratssitzung beraten", so Niklas Kielhorn.

Die SPD-Fraktion hat sich in den letzten Wochen intensiv mit den Planungen befasst. Eine Reihe an Fragen sind an die Verwaltung mit der Bitte um Weiterleitung an das Ingenieursbüro herangetragen worden. Es fanden Gespräche unter anderem mit Befürwortern der Sportbad-Variante statt. "Auch von anderen Experten haben wir uns Meinungen eingeholt, so unter anderem von Wolfgang Hein, dem Vizevorsitzenden des Deutschen Schwimmverbandes. Ich habe mir aber auch ein anderes Bad mit einer natürlichen Klärung persönlich angesehen und mit den handelnden Personen gesprochen", erklärt Anja Görlach. Sie ist ebenfalls Mitglieder der SPD-Fraktion, schwimmt regelmäßig im Bad und ist im Förderverein des Solebades aktiv.

Das Alleinstellungsmerkmal, die zu erwartenden Betriebskosten und die Meinungen von Experten führen dazu, dass die SPD dem Planungsentwurf zustimmen wird. "In einem FFL-Bad sehen wir eine langfristige Attraktivitätssteigerung. Wir sehen kein Grund, an den Meinungen der Experten zu zweifeln", so Niklas Kielhorn abschließend.