Steuererhöhung soll geringer ausfallen als bislang geplant
Im letzten Finanzausschuss haben SPD und Grüne eine verringerte Erhöhung als ursprünglich geplant beantragt. Demnach soll die Grundsteuer A auf 465 Punkte steigen, die Grundsteuer B auf 515 Punkte. Das entspricht einer Erhöhung um etwa 20 Prozent, im eingebrachten Haushaltsentwurf war eine Erhöhung um 40 Prozent vorgesehen.
Der Antrag wurde mit drei Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen angenommen. Abschließend werden der VA und der Rat am 13. Dezember den Haushalt sowie die Gebührensatzung beschließen. Die Gewerbesteuer soll unverändert bleiben.
„Die Erhöhung bedeutet für die Menschen in unserer Stadt eine Mehrbelastung von 20 bis 80 Euro jährlich im Schnitt im Bereich der
Grundsteuer für bewohnte Flächen (B)", erklärt Jürgen Steinhoff.
Derzeit zahlen ca. 78 Prozent der Grundstückbesitzer bis zu 427 Euro jährlich.
Insgesamt erhöhen sich die Einnahmen der Stadt durch die Anpassung von 1.565.400 Euro auf 1.888.100 Euro jährlich.
Nach Jahren des Dornröschenschlafs steht Bad Gandersheim vor wichtigen
Investitionen. Darunter fallen Maßnahmen wie die Planungskosten für
erweiterte Hochwasserschutzmaßnahmen, insbesondere für Altgandersheim
und Gremsheim. Aber auch die Ertüchtigung der Feuerwehrhäuser,
Planungskosten für Dorfentwicklung oder die Reparatur der Technik im
Freibad. Für die SPD-Fraktion steht es deshalb außer Frage, diesen
erforderlichen Maßnahmen zuzustimmen.
Neben den Investitionen, die im Finanzhaushalt abgebildet werden, gibt
es noch den Ergebnishaushalt. In den fließen die Steuern ein und daraus werden laufende Kosten abgedeckt. So ist vor allem der Ergebnishaushalt
derzeit stark belastet. Grund sind die vermehrten Kita-Plätze, die
Errichtung der neuen Kita Villa Kunterbunt, die Beseitigung der Hochwasserschäden und die Beitragsfreiheit für Kita-Kinder.
„Uns ist bewusst, dass die nun geringer ausfallende Steuererhöhung
die gestiegenen Kosten nicht in Gänze wird decken können, das geplante
Defizit erhöht sich auf 981.600 Euro im Haushaltsjahr 2019. Allerdings
erhoffen wir uns unterjährig steigende Einnahmen, wie zum Beispiel eine erhöhte Ausgleichszahlung des Landes in Sachen Beitragsfreiheit",
erklärt Niklas Kielhorn. Auch die Zusage des Landes, die
Landesgartenschau finanziell zu unterstützen, wird sich gegenüber den
Planungen positiv auswirken. Darüber hinaus ist eingeplant, bereits in
wenigen Jahren wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.
Trotz allem hält die SPD-Fraktion die Steuererhöhung für unumgänglich.
„Kein Spielplatz, keine Kita, kein Hochwasserschutz, keine Dorfentwicklung, keine Grundschule, kein Schwimmbad und kein Feuerwehrgerätehaus ist
umsonst. Durch die Grundsteuern leisten wir alle unseren finanziellen Beitrag dazu", ergänzt Anna Feg.
Der Haushalt samt Gebührensatzung steht am 13. Dezember in der nächsten Ratssitzung auf der Tagesordnung.