Erfolg für die SPD: Freibad kann doch wieder öffnen
Endlich ist der Knoten durchgeschlagen und das Freibad kann doch öffnen. Ein Lob für alle, die umkehren, wenn sie merken, dass der eingeschlagene Weg falsch ist.
Die SPD hat immer gesagt, dass das Freibad unverzichtbar für die Lebensqualität in Bad Gandersheim ist. Kinder und Jugendliche, Sportvereine und unsere Gäste brauchen das Freibad. Aber der Bürgermeister und die CDU haben mit Beschlüssen und Blockaden alle Anregungen und Initiativen zur Rettung des Freibades konterkariert. Doch nun zahlt sich die Beharrlichkeit der engagierten Bürgerinnen und Bürger, der örtlichen Vereine und Verbände sowie der SPD-Ratsfraktion doch noch aus. Die Vernunft hat gesiegt.
Jedenfalls hoffe ich, dass es Vernunft und nicht nur Wahltaktik ist. Denn ein fader Beigeschmack bleibt. Der Bürgermeister, wie auch die Mehrheitsfraktion, sind erst tätig geworden als der Druck der Bürger zu groß wurde. Bürgermeister Ehmen muss wohl eingesehen haben, dass ihm dieses Thema im Wahlkampf extrem schaden wird. Genauso lässt sich auch der Sinneswandel von Rudolf Hermes erklären. Geht es denn erst dann um den Bürgerwillen, wenn ansonsten Nachteile bei der Wahl zu befürchten sind?
Erstaunlich ist auch die Kehrtwende von CDU-Chef Dröge. Noch am 2. April hat er in einem Leserbrief im Zusammenhang mit dem Schwimmbad behauptet, harte Einschnitte (Sparmaßnahmen) seien erforderlich, sonst vergreife man sich an den Zukunftschancen der nächsten Generation. Nun ist auch er plötzlich für die Öffnung des Freibades - wohl wissend, dass es sich dabei um ein Zuschussgeschäft handelt.
Ich meine übrigens auch, dass wir unbedingt den Schuldenzuwachs stoppen müssen. Natürlich dürfen wir den kommenden Generationen nicht derartige Schuldenberge hinterlassen. Aber die Sparmaßnahmen müssen sachlich gerechtfertigt sein. Ein ideologisch motivierter Kahlschlag nützt überhaupt nichts.
Die Öffnungszeiten im Hallenbad sind dafür ein gutes Beispiel. Um zu sparen wurden sie immer weiter reduziert. Die Schwimmgäste standen frustriert vor verschlossenen Türen und fahren jetzt lieber gleich nach Seesen. Fazit: Die Kosten sind zwar moderat gesunken, aber die Einnahmen sind drastisch zurückgegangen. Somit sind die erwirtschafteten Defizite größer als zuvor!
Diese Stadt darf nicht kaputt gespart werden. Vielmehr müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Was ist denn nun mit einem zukunftsfähigen Badeangebot? Die Planungen für den Wellnesstempel verschwinden allmählich in der Schublade. 500.000 wurden dafür ausgegeben. Das Geld wird für das Freibad an allen Ecken und Kanten fehlen. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Aber die Zeit drängt. Der Bürgermeister muss endlich die Beratungen über ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept einleiten.