Nicht erst seit gesprayten Forderungen in der Stadt ist der Wunsch nach einer Fläche, die offiziell für Graffiti-Sprayereien genutzt werden darf, vorhanden. Das Thema hat in den letzten Wochen allerdings an Dynamik gewonnen. Jetzt hat die SPD-Fraktion im Gandersheimer Rat beantragt, dass die Stadt die Bemühungen unterstützen soll.

"Hier ist seitens des Stadtjugendringes in kurzer Zeit ganz viel bewegt worden. Das sollte der Rat unterstützen", so Niklas Kielhorn, Fraktionsvorsitzender der SPD. Deshalb wird die Stadt aufgefordert, die Suche nach einer Fläche für legales Sprayen zu unterstützen. Personell, aber auch finanziell. Denkbar sei zum Beispiel, dass der Bauhof eingebunden wird und sich um das Sauberhalten der entsprechenden Umgebung kümmert. Möglich ist aber auch, dass private Flächen zur Verfügung gestellt werden und dafür ein finanzieller Beitrag geleistet werden sollte.

Wenn der Rat dem Antrag zustimmt, könnten verworfene Lösungen vielleicht wieder möglich werden. So hatten beispielsweise Anwohner einer potentiellen Fläche Angst vor Verschmutzungen. "Wenn die Stadt ein Auge darauf hat, kommt man vielleicht wieder ins Gespräch", so die Hoffnung von Niklas Kielhorn. Mit einem offiziellen Auftrag könnte die Stadt aber auch gegenüber privaten Besitzern, wie der Bahn oder anderen Behörden, in Verhandlungen treten.

Petra Dröge, Mitglied der SPD-Fraktion und Leiterin der Oberschule Bad Gandersheim, hat das Thema in die Fraktion eingebracht: "Graffiti ist Kunst, aber auch eine Art seine Meinung zu äußern. Ich finde es wichtig, dass Jugendliche das tun können, ohne sich strafbar zu machen." Deshalb möchte sie den Jugendlichen den Raum dafür geben.

Verbunden ist der Antrag mit dem Wunsch, eine solche Wand auch in die Landesgartenschau einbinden zu können und sie für Workshops von Künstlern für Jugendliche zu nutzen. "Diesen perspektivischen Wunsch geben wir dem Stadtjugendpfleger mit auf den Weg. So bekommt die Stadtjugendpflege die Möglichkeit, den Jugendlichen weitere attraktive Angebote zu machen", erklärt Petra Dröge. Sie selbst hat ein entsprechendes Projekt für die Oberschule initiiert.

Der Antrag im Wortlaut