„Hex – Hex“ auch in der Politik: Ein neuer Bericht aus Sambia von Nina Börning
Nina Börning, SPD-Mitglied aus Bad Gandersheim, arbeitet für ein Jahr in Sambia und schreibt ihre Erlebnisse auf. Der SPD-Ortsverein veröffentlicht einen weiteren Einblick in das afrikanische Land.
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„HEX, HEX“ … und wieder tot Ja, so schnell kann es gehen. Gerade hast Du noch nett mit Deinem Nachbarn geplauscht und dann ist er verärgert. Natürlich wird er Dich nun verfluchen, und das kann Dich das Leben kosten! Das klingt wie ein schlechter Film aus dem Mittelalter, kann aber in Sambia Realität werden - und zwar grausame Realität…. Jeder hier in Sambia glaubt an Hexerei. Ich wage nicht zu sagen, ob es sie gibt oder nicht, aber der Glaube daran ist in der Kultur dieses Landes fest verwurzelt. Wenn man krank wird oder etwas Merkwürdiges geschieht, dann ist man sehr schnell dabei, einen Menschen der Hexerei zu beschuldigen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Menschen in diesem Land schon gestorben sind, weil sie leider nicht zum Arzt gegangen sind, in der Überzeugung „Wenn es Hexerei ist, kann man eh nichts machen.“ Neulich hat ein Lehrer seine Stelle verloren, weil bei den anderen Lehrern nachts immer Eulen ins Fenster geflogen sind, nur bei ihm nicht. Es wurde vermutet, dass dieser Lehrer einen Fluch ausgesprochen hatte. Als dann auch noch eine der Kolleginnen einen tödlichen Autounfall hatte, war alles aus. Selbst der Präsident ließ im letzten Wahlkampf auf der Titelseite einer Zeitung verkünden, er habe jetzt einen Schutzzauber gegen alle Flüche gefunden, ihm könnte also im Wahlkampf nichts mehr passieren. Wunderbar, wenn wenigstens die Politik nicht von bösen Hexen und Zauberern geleitet wird, oder doch?“