Die Frage der Schulentwicklung in Bad Gandersheim und im Landkreis Northeim sollte sachlich und im Interesse aller Kinder geführt werden. Zur Befragung der Eltern von Grundschulkindern hat jetzt der Kreistagsabgeordnete Uwe Schwarz, MdL, Folgendes klargestellt:

Entscheidend ist ein gutes Schulangebot für alle!


Ist der Bestand des Roswitha-Gymnasiums in Bad Gandersheim gefährdet? Dieser Eindruck könnte entstehen angesichts der Gründung einer Initiative „PRO Roswitha-Gymnasium“, die sich – laut GK vom 13.2.2010 – den dauerhaften Erhalt des Roswitha-Gymnasiums als Ziel gesetzt hat.


Um keine Missverständnisse entstehen oder fortbestehen zu lassen, ist festzustellen: Es gibt keinerlei Bestrebung, das Gymnasium in Bad Gandersheim abzuschaffen. Das Roswitha-Gymnasium ist das zweitgrößte Gymnasium im Landkreis Northeim; es hat ungebrochen hohe Anmeldezahlen und insofern trotz rückläufiger Schülerzahlen grundsätzlich eine positive Zukunftsaussicht.


Allerdings wirkt sich der demografische Wandel, d.h. die immer geringer werdende Zahl an Kindern auf das gesamte Schulwesen im Landkreis aus. Dies trifft vor allem die Hauptschulen und teilweise auch die Realschulen, denn hier gehen die Anmeldezahlen rapide zurück. Dieses Problem betrifft die gesamte Bundesrepublik. In einigen, auch CDU-geführten Bundesländern hat man inzwischen erkannt, dass das dreigliedrige Schulsystem sich selbst überlebt und daher den Weg zur Zweigliedrigkeit eingeschlagen, z. B. mit integrierten Haupt- und Realschulen, Stadtteilschulen oder Gesamtschulen. Ein Großteil der Eltern schickt ihre Kinder auch trotz anders lautender Schulempfehlung der Grundschule auf das Gymnasium. Dieses ist nicht eine Frage der Qualität von Haupt- oder Realschulen, sondern hat schlicht etwas mit den heute geforderten Schulabschlüssen in vielen Berufen zu tun. Vor dem Hintergrund eines auch zukünftig wohnortnahen Schulangebotes für alle Schülerinnen und Schüler hat der Schulausschuss in Einbeck die Einrichtung einer Gesamtschule beschlossen. Zuständig dafür ist der Schulträger - in diesem Fall der Landkreis. Dieser hat signalisiert: Bevor eine neue Gesamtschule gegründet wird, soll das Interesse der Eltern nicht nur in Einbeck, sondern an allen Orten des Landkreises, wo keine Gesamtschule in der Nähe liegt abgefragt werden. Es wird daher eine Elternbefragung an den entsprechenden Grundschulen – also auch in Bad Gandersheim – geben, ob ein Bedarf für eine Gesamtschule gesehen wird. Sollten die Eltern Bedarf anmelden, wird es eine zweite Umfrage geben: An welchem Standort wünschen sich die Eltern eine Gesamtschule?


Ausschlaggebend für eine Entscheidung im Landkreis muss der Elternwille sein. Ein attraktives und aktives Gymnasium mit einem guten Bildungsprofil wird sich in diesem Wettbewerb immer behaupten können. Darüber hinaus muss aber ein wohnortnahes, qualifiziertes und zukunftsfähiges Schulangebot für alle Schülerinnen und Schüler gesichert sein. Genau diese Aufgabe hat sich die Mehrheitsgruppe von SPD und FDP mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes im Landkreis Northeim und der nun laufenden Elternbefragung gestellt.

Uwe Schwarz, Bad Gandersheim
SPD-Kreistagsabgeordneter