Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion und Bürgermeisterkandidat Niklas Kielhorn lehnt die vom Landkreis Northeim beabsichtigte Reduzierung von Notarzteinsatzzeiten für den Bereich Bad Gandersheim entschieden ab.

Niklas Kielhorn machte deutlich, dass er den in der Öffentlichkeit entstandenen Unmut über den plötzlichen Vorstoß des Landkreises nicht nur versteht, sondern auch teilt. „Es kann nicht sein, dass ein so sensibles Thema wie Notarzteinsätze und damit Menschenrettung innerhalb kurzer Zeit durch die Kreistagsgremien gebracht werden sollte, ohne dass überhaupt vorher mit den betroffenen Kommunen das Gespräch gesucht wurde. Nach meiner aktuellen Kenntnis ist zumindest die Gemeinde Clausthal-Zellerfeld von diesen Vorgängen genauso kalt erwischt worden wie wir", so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Das Ansinnen des Landkreises verwundert umso mehr, da erst vor wenigen Jahren auf Druck der Krankenkassen der Einzugsbereich der Gandersheimer Rettungswache um den Versorgungsbereich Seesen und Clausthal-Zellerfeld sowie Teilabschnitte der A7 erweitert wurde. "Aus diesen Gründen wird gerade eine neue Rettungswache gebaut, mit schnellerer Anbindung an die Bundesstraße. Noch bevor sie sozusagen eröffnet ist, sollen nun auf Vorschlag der Kreisverwaltung die Personaleinsatzzeiten der Notärzte reduziert werden. Das ist niemandem zu vermitteln. Weder sachlich noch emotional", so Niklas Kielhorn.

„Ich danke Franziska Vogt als unserer amtierenden Verwaltungsspitze in Bad Gandersheim ausdrücklich, dass sie im zuständigen Fachausschuss des Landkreises eindeutig Position für die Beibehaltung der gegenwärtigen Notarztversorgung bezogen hat. Die von ihr vorgebrachten Argumente teile ich ausdrücklich", machte der SPD-Fraktionsvorsitzende deutlich.

Weitere Argumente gegen eine Verschlechterung der Notarztversorgung liegen aus seiner Sicht auf der Hand. „Wir bauen gerade gemeinsam mit der Uniklinik Göttingen und dem Landkreis ein neues Krankenhausmodell der Zukunft mit Unterstützung des Landes auf. Wir sind ein Gesundheitsstandort mit REHA-Kliniken, für die eine rund um die Uhr vorhandene Notarztversorgung ein wichtiger Standortfaktor ist und wir haben im ländlichen Raum eine ältere Bevölkerungsstruktur, bei der mit steigendem Alter auch das Risiko eines plötzlichen Notfalls steigt."

Kielhorn zeigt Verständnis für die finanzielle Lage, auch auf kommunaler Ebene. "Das rechtfertigt nicht, mal eben im Vorbeigehen die Notfallversorgung einzuschränken. Das ist der falsche Weg, und das lehne ich entschieden ab. Es ist gut, dass der zuständige Fachausschuss des Landkreises die Beschlussfassung zurückgestellt hat und wir uns jetzt auch in unseren Gremien mit diesem wichtigen Thema beschäftigen können", so Niklas Kielhorn abschließend.