Wahlnachlese
Liebe Leserin, lieber Leser,
am 25. 11. 2006 fand eine Mitgliederversammlung des SPD - Ortsvereins Bad Gandersheim statt. Zu dieser Veranstaltung hatte der Vorstand Aussagen zur letzten Kommunalwahl erarbeitet, um die Meinungen der Mitglieder zu hinterfragen.
Jedes Mitglied hatte die Möglichkeit, seine persönliche Meinung über eine Bewertungsskala von "trifft voll zu" bis "trifft nicht zu" darzustellen.
Die Aussagen sowie die Wertungen der anwesenden Mitglieder haben wir für Sie hier nochmals zusammengestellt 1) Die Kandidatinnen und Kandidaten wurden der Bevölkerung gut bekannt gemacht.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | 62,5 % | 37,5 % | - | - |
2) Die Wahlplakate waren wirksam.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
9 % | 41 % | 50 % | - | - |
3) Das Erscheinungsbild der SPD war gut.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
12 % | 84 % | 4 % | - | - |
4) Der Bürgermeister-Kandidat wurden gut bekannt gemacht.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
45,5 % | 50 % | 4,5 % | - | - |
5) Unser Wahlkampf war zu aggressiv.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | - | 8 % | 42 % | 50 % |
6) Es wurde deutlich, für welche Inhalte die SPD und der Bürgermeister-Kandidat stehen.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | 48 % | 44 % | 8 % | - |
7) Es hätten uns mehr überregional bekannte Politiker unterstützen müssen.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
33 % | 26 % | 11 % | 30 % | - |
8) Seniorinnen und Senioren wurden gut angesprochen.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
9,5 % | 33,5 % | 33 % | 24 % | - |
9) Unser Wahlkampf war zu "brav".
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
48 % | 35 % | 4 % | 13 % | - |
10) Im Wahlkampf fehlten wichtige Themen.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | - | 65,5 % | 33,5 % | - |
11) Die Hausverteilungen haben gut funktioniert.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
59 % | 23 % | 14 % | - | 4 % |
12) Junge Leute wurden gut angesprochen.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | - | 66,7 % | 28,8 % | 4,5 % |
13) Die Fehler und Versäumnisse der politischen Gegner, insbesondere des amtierenden Bürgermeisters, wurden ausreichend aufgezeigt.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | - | 13 % | 39 % | 48 % |
14) Der Stil des Wahlkampfes war insgesamt richtig.
trifft voll zu | trifft größtenteils zu | teils / teils | trifft eher weniger zu | trifft nicht zu |
- | 12,5 % | 70,8 % | 16,7 % | - |
- Gedanken von Burckhard Hesse -
Kommunalwahl 2006 ? Lang', lang' ist's her! Beinahe schon vergessen, - bleibt doch alles, wie es war. Oder nicht ? Okay, ... die SPD stellt die stärkste Fraktion im neuen Rat, aber dennoch nicht den Bürgermeister. Woran hat's gelegen? War der Wahlkampf etwa "zu zahm"? Oder hat Herr Ehmen einfach nur "die bessere Show abgezogen"? Im politischen "Gegenlager" hatte man wohl schon damit spekuliert, dass die SPD genug brisante Themen "lostreten" würde und rechtzeitig vor einer "Schlamm-Schlacht" gewarnt. Und genau diese unterließ die SPD dann auch! Aber ebenso unterließ sie es auch, die Fehler des Herrn Ehmen aufzuzeigen. So ist es nicht verwunderlich, dass der amtierende Bürgermeister sein Amt in gleicher Art und Weise wie bisher fortführt. Nach der Wahl wie vor der Wahl !
Es ist nicht unbedingt "offen und ehrlich" zu nennen, wenn der Bürgermeister "auswärtige Termine wahrnimmt", zu diesen aber nicht erscheint (z.B. Abtaktveranstaltung "Interkommunales Nachbarschaftskonzept" in Einbeck am 25.09.). Sollten hier rein private Gründe eine Rolle für das Fehlen gespielt haben, so könnte das sicherlich jeder verstehen. Denn schließlich muss man auch einem Bürgermeister "Privatsphäre" zugestehen. Aber dann bitte ehrlich!
Der SPD bleibt zu raten, auf alle Fälle aktiver tätig zu werden. Wenn denn schon nicht die Fehler der anderen Mitbewerber genannt werden, so müssen die eigenen positiven Vorstellungen und Ergebnisse umso deutlicher dargestellt werden. Nach der Wahl ist vor der Wahl !
"Unehrlich" hatte sich zum Schluss des Wahlkampfes auch ein Teil der CDU präsentiert. Die Bemerkung "CDU wählt Ehmen" wurde vom Freundeskreis Ehmen kolportiert. Sie spiegelte daher nur die Meinung einer Minderheit innerhalb der CDU wider, zeigte aber Wirkung beim Wähler. Ob es zukünftig wohl möglich sein wird, "ehrlichere" Politik von dieser Seite zu erfahren? Unter der Führung von Herrn Dröge durchaus wahrscheinlich. Aber mit Herrn Hermes, wie bisher? - Eher nicht !
Da hilft es wenig, wenn Herr Hermes jetzt auf die Mitleidstour kommt und sich "gemobbt" fühlt. Schließlich hat das Zerwürfnis innerhalb des CDU-Stadtverbandes seine Ursache auch in der Unzufriedenheit eines Großteils seiner Mitglieder mit der Art und Weise, wie die Herren Ehmen und Hermes bisher Politik betrieben haben.
Vielleicht gelingt es auch UWG/GWG über den eigenen Schatten zu springen. Es ist zwar verständlich, dass man als Opposition grundsätzlich gegen Alles ist, dient aber wenig dem Allgemeinwohl der Stadt. Sparsamkeit ! ... in Ordnung, "tot sparen" schadet nur! In jedem Fall wird die Zukunft zeigen, ob tatsächlich eine neue konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat möglich ist. Sollte es gelingen, so wird sich auch der Bürgermeister einbringen müssen.
Bleibt abzuwarten, inwieweit auch die örtliche Presse "mitzieht" und endlich zu der von ihr selbst propagierten "Überparteilichkeit" gelangt. Die nächste Wahl kommt bestimmt!