Seboldshausen wird durchschnitten von der B 64, und da liegt auch das Hauptproblem des Dorfes: Tag und Nacht liegt viel Verkehr auf dieser Bundesstraße, und viele Autofahrer, auch LKW, fahren viel zu schnell. Das bedeutet nicht nur eine starke Lärmbelästigung und Risse in den angrenzenden Häusern. Gefährdet sind vor allem die Schulkinder, die zur Haltestelle des Schulbusses kommen müssen. ...

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Die Seboldshäuser sind froh, dass noch in diesem Jahr eine automatische Geschwindigkeitskontrolle innerorts eingeführt werden soll. Darüber hinaus, so erklärten sie Bürgermeisterkandidatin Franziska Schwarz bei ihrem Besuch am 9. Mai, wäre ein großes Hinweisschild auf die Kinder am Ortseingang sinnvoll. Ausgangspunkt für den Rundgang durch Seboldshausen war der gut sortierte Landhandel von Walther. Neben Ortsvorsteherin Claudia von Walther nahmen insgesamt zwölf Seboldshäuser Bürgerinnen und Bürger teil, darunter Siegfried Brandt für das Dorfgemeinschaftshaus, Anja Böhme vom Schützen- und Bürgerverein, Sabine Lange für die Evangelische Kirchengemeinde, Frank Junge als Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und Jörg Lange für die Jagdgenossenschaft und Feldmarkinteressentschaft, außerdem der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Jürgen Steinhoff, Ratsherr und Ortsvorsteher aus Wolperode Kai-Uwe Roßtock, Astrid Steinhoff und Rüdiger Pelz. Die Seboldshäuser machten einige Wünsche an die Stadt deutlich. Der Kinderspielplatz liegt nicht dort, wo die meisten Kinder wohnen, sondern ist vom Wohngebiet Fällerwasser nur über die B 64 zu erreichen. Besser und geeigneter wäre die Nutzung der Grünfläche auf der rechten Seite der Straße Fällerwasser. Die Grünpflege und Instandhaltung von städtischem Gebiet wurde, wie schon in anderen Dörfern, bemängelt. Dabei erledigen die Dorfbewohner schon vieles selbst. Allerdings finden sich nicht immer genügend Ehrenamtliche, die dazu bereit sind. „Ich bin für die Wiedereinführung eines Budgets für die Ortsvorsteher, mit denen diese Arbeiten in eigener Verantwortung von den Dorfbewohnern erledigt und mit einer kleinen Aufwandsentschädigung versehen werden können“, so Franziska Schwarz.
Am Ortsausgang Richtung Kernstadt sollte ein Spiegel angebracht werden, der landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die vom Feldweg kommen, eine bessere Einsicht in die B 64 ermöglicht – das wäre ein Gefahrenpunkt weniger. Seboldshausen hat ein Dorfgemeinschaftshaus in der ehemaligen Schule, das z. B. für Senioren-Weihnachtsfeiern genutzt wird. Um es wirtschaftlicher führen und auch für größere Familienfeiern vermieten zu können, wären Investitionen nötig, die der Bürgerverein nicht leisten kann. Feuerwehr und Schützenverein verfügen über eigene Räumlichkeiten.
Erfreulich ist, dass es junge Familien in Seboldshausen gibt; einige jüngere Leute sind dort nach längerer Abwesenheit auch wieder hingezogen. „Wir brauchen die jungen Familien, damit wir unsere Infrastruktur stabilisieren können“, so Franziska Schwarz. „Deshalb müssen wir alles tun, um Stadt und Dörfer für Familien und Investoren attraktiv zu halten. Das ist eine Grundvoraussetzung für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen.“
Auf die Frage, ob sie denn als Bürgermeisterin nur vor Wahlen nach Seboldshausen kommen würde, erklärte Franziska Schwarz:
„Bei 15 Dörfern könnte ich nicht jeden Monat kommen. Aber regelmäßige Besuche gehören für mich ebenso selbstverständlich dazu wie die starke Einbeziehung von Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher in alles, was die Dörfer betrifft.“