Soll der Flächennutzungsplan geändert werden, um auf der Fläche Massentierhaltungsanlagen für Masthähnchen in Bad Gandersheim zu ermöglichen? In der kommenden Woche wird sich der Rat mit dieser Frage befassen. Dazu gibt es noch viel Informationsbedarf. Am kommenden Donnerstag, dem 31.1. um 19 Uhr findet zum Thema „Hähnchenmastanlage Pro & Contra“ im „Waldschlösschen“ eine öffentliche Diskussionsveranstaltung statt. ..

Für die SPD wird der Bundestagsabgeordnete Dr. Wilhelm Priesmeier, von Beruf Tierarzt und ausgewiesener Experte für Landwirtschaft, an der Podiumsrunde teilnehmen.

Gegenwärtig entsteht in Wietze bei Celle Europas größter Geflügelschlachthof. Bis zu 300.000 Hähnchen sollen dort täglich geschlachtet werden. Da in Oldenburg, Vechta und dem Emsland keine neuen Massentierhaltungen mehr entstehen dürfen, werden nun von der zuständigen Agrarindustrie möglichst nahe der Autobahn Massentierhaltungen platziert, um den Geflügelschlachthof auszulasten. Dabei werden Einheiten mit 39.999 Tieren geplant, um so die ab 40.000 Tieren notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung zu umgehen.

„Was eine industrielle Massentierhaltung für einen Kurort bedeutet, welche Auswirkungen auf die Umwelt entstehen und wie solche Anlagen grundsätzlich ethisch zu beurteilen sind – diese Fragen sollten rechtzeitig gestellt werden“, so SPD-Ortsvereinsvorsitzende Franziska Schwarz. „Nicht alles, was machbar ist, ist auch gut. Eine Änderung des Flächennutzungsplans sollte keine Schnellschuss-Entscheidung sein. Hier geht es auch um eine wichtige Frage für Bad Gandersheim als Heilbad und Erholungsort.“