Gewalt unter Jugendlichen, Drogen- und Alkoholmissbrauch – wie sieht es damit in unserer Region aus? Was wird dagegen unternommen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Bad Gandersheimer SPD-Vorstandssitzung am vergangenen Mittwoch.






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Detlev Krause, als Polizeibeamter vor allem im Bereich der Drogenkriminalität aktiv, berichtete: Der Konsum von Alkohol und illegalen Drogen bei Jugendlichen nimmt zu! Auffällig sei, dass dabei die Gruppe der 12-14jährigen Mädchen wachse. Drogenabhängigkeit führe auch immer wieder zu Beschaffungskriminalität. Eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren wegen Verstoß des Betäubungsmittelgesetzes wurden derzeit auch in der Region eingeleitet; über die Dunkelziffer an Delikten liegen nur Vermutungen vor. Die Polizei kontrolliert in unregelmäßigen Abständen u.a. an Schulen, wo Dealer häufig ihre Abnehmer suchen. Wichtig sei vor allem die direkte Ansprache von Jugendlichen durch die Polizei: Beim ersten Mal erwischt und mit den möglichen Folgen konfrontiert zu werden (z.B. drohender Führerscheinverlust), sei für viele Jugendliche „Ersttäter“ abschreckend. Die Polizei arbeitet aber auch präventiv, z.B. mit Informationsvorträgen für Lehrer und Eltern. „Woran erkenne ich, ob mein Kind Drogen nimmt?“ sei eine häufig gestellte Frage. Auffallende Müdigkeit, Zurückgezogenheit, Leistungsabfall in der Schule, Blässe und nächtliches Schwitzen können dafür Anzeichen sein, so Detlev Krause. Beratungsangebote der Polizei, aber auch anderer Institutionen können in Anspruch genommen werden. Hier gibt es positive Beispiele in der Region, z.B. den Präventionsrat in Einbeck oder den Verein „VESUV“ in Seesen, über den ebenfalls auf der SPD-Vorstandssitzung berichtet wurde. Merkmal dieser Einrichtungen ist die Zusammenarbeit von Eltern, Schulen, Polizei, Jugendamt und weiteren Akteuren.

In Fällen von Drogenmissbrauch und Gewalt können hier schnelle Maßnahmen ergriffen werden. Vor allem aber stehen Aufklärung und Konzepte zur Stärkung von Kindern und Eltern im Mittelpunkt. „Starke Kinder und Eltern sind die beste Vorbeugung!“ lautet die Faustregel zur Präventionsarbeit. Um diese Ansätze auch für Bad Gandersheim zu nutzen, will die SPD als nächstes die Präventionsräte bzw. Vereine aus den Nachbargemeinden einladen. „Unser Ziel ist, auch in Bad Gandersheim die Zusammenarbeit von allen die helfen, Kinder, Jugendliche und Eltern zu stärken“, sagte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Franziska Schwarz.