Die SPD begrüßt, dass sich der Rat der Stadt Bad Gandersheim in einer kurzfristig anberaumten, nicht-öffentlichen Ratssitzung am Montag für den Erwerb des ehemaligen Kurhotels Bartels durch die Stadt Bad Gandersheim ausgesprochen hat. Der Gefahr, wonach das ehemalige Hotel zum nächsten leerstehenden Spekulationsobjekt fremder Investoren im Kurgebiet werden könnte, soll damit ein Riegel vorgeschoben werden.

"Durch den Erwerb des ehemaligen Hotels behält die Stadt das Heft des Handelns in der Hand. Das Hotel stand kurz vor dem Verkauf an einen fremden Immobilieninvestor. Die Stadt hat davon Kenntnis erlangt und glücklicherweise interveniert, bevor einer weiteren exponierten Immobilie in unserer Stadt das gleiche Schicksal droht, wie es aktuell beim Kurhaus der Fall ist. Denn wenn sich ein privater Investor erstmal quer stellt, gibt es schlichtweg keine Handhabe mehr für die Verantwortlichen der Stadt“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Niklas Kielhorn die Hintergründe.

Entscheidend für die SPD ist der Umstand, dass die Stadt durch den Kauf des ehemaligen Kurhotels nicht ins Hintertreffen gerät – auch mit Blick auf die Landesgartenschau. Denn Kurhaus, Roswitha-Klinik, Leerstände in der Innenstadt – zu oft muss die Stadt dabei zusehen, wie Immobilienbesitzer auf hohe Renditen setzen und dabei auf die Interessen der Stadt und der Bürgerinnen und Bürger keine Rücksicht nehmen. Positiv wurde bei der Entscheidung außerdem berücksichtigt, dass eine attraktive Förderung über Städebauförderprogramme möglich ist.

„Die vielen Ideen, die es für die Nutzung des ehemaligen Kurhotels bereits gibt, können jetzt zunächst ausführlich beraten und dann umgesetzt werden. Vorstellbar sind beispielsweise ein Weiterverkauf mit vertraglich vereinbarter Nutzung, eine mehrfunktionale Nutzung im Rahmen der Landesgartenschau und darüber hinaus, oder aber auch eine Nutzung durch die Domfestspiele. Selbst ein Abriss der Immobilie, um eine flexible Nutzung des äußerst attraktiven Grundstücks zu ermöglichen, ist langfristig immer noch rentabler als ein weiteres leerstehendes Gebäude, welches langsam, aber sicher zum Schandfleck verkommt“, so Niklas Kielhorn weiter.

“Rat und Stadt sind in der Verantwortung, Entwicklungen früh zu erkennen und dort positiv zu beeinflussen, wo dies möglich ist. Es wäre töricht, diese Chance ungenutzt zu lassen”, erklärt Jürgen Steinhoff, Mitglied der SPD-Fraktion einen weiteren Grund für die Zustimmung der Fraktion.

Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und die gute Gebäudesubstanz sind unter anderem von Fachleuten des Landkreises Northeim bestätigt worden.

Über die Nutzung im Rahmen der LGS hinaus kann das Gebäude einen großen Mehrwert für die Bad Gandersheimerinnen und Bad Gandersheimer bieten. “Wir haben keine altersgerechten bzw. barrierefreien Wohnungen oder Objekte für betreutes Wohnen. Wir haben kein Familienzentrum, kein günstiges Hotel im Stile einer Herberge. Es mangelt an eingerichteten Büroflächen für die LGS, aber auch für Start-Ups. Indoor-Spielplatz, Sanitätsräume, Gastronomie, Unterkünfte für Baufirmen - viele dieser Punkte könnten in der Immobilie umgesetzt werden”, ergänzt Ratsmitglied Anna Feg abschließend.