Trotz berechtigter Sorgen ist Wilhelm Mackensen für eine Landesgartenschau in Bad Gandersheim. Er hat sich in einem Leserbrief geäußert: In den letzten Tagen gab es zahlreiche sehr gute Leserbriefe, allen voran nenne ich die von Frau Sälzer und Frau König sowie von Herrn Geske. Grundsätzlich kann ich die Argumente nachvollziehen.

Selbstverständlich können diverse Investitionen des ISEKs durch Förderprogramme finanziell unterstützt werden. Allerdings ist es doch offensichtlich, dass auch die sogenannten Investitionen „der kleinen Schritte“ Geld kosten. Und dieses Geld muss irgendwoher kommen – ob mit oder ohne LGS. Insofern werden wir auch diese kleinen Schritte nicht gehen können, ohne den Haushalt über Gebühr zu belasten. Hinzu kommt, dass ohne eine Vermarktung wie zum Beispiel durch die LGS niemand erfahren wird, wie schön Bad Gandersheim geworden ist. Wenn also die Gäste ausbleiben, werden mittelfristig keine Einnahmen steigen können. Der Haushalt wird sich nicht positiv entwickeln.

Der Vorschlag, etwas step-by-step zu machen, ohne einen festen Endzeitpunkt zu haben ist vergleichbar mit dem Kauf eines maroden Hauses. Es gibt viel zu tun und der neue Besitzer nimmt sich vor, das bei Zeiten anzugehen, sobald die Finanzen und die Zeit es zulassen. Wenn er dann irgendwann das erste Zimmer bezugsfertig hat, kann er trotzdem noch nicht mit der Familie dort einziehen. Wenn Bad Gandersheim also irgendwann die Osterbergseen renaturiert und „hübsch“ gemacht hat, schläft der Rest der Stadt trotzdem noch im Flair der siebziger/achtziger Jahre. Es würden also trotz der besten Vermarktung (die übrigens auch Geld kostet) wohl kaum deutlich mehr Touristen und Kurgäste nur wegen der aufgehübschten Seen in die Stadt kommen.

Ist so ein Vorgehen wirklich sinnvoll?

Es wird immer wieder gesagt, dass die Kosten, wenn wir Bad Gandersheim step-by-step auf Vordermann bringen, beherrschbarer seien. Ist das wirklich so? Ist es nicht eigentlich so, dass wir überhaupt nicht wissen welche Fördertöpfe uns in diesem Fall zur Verfügung stehen würden? Denn ohne Zweifel liegt die Förderquote der investiven Maßnahmen mit LGS auf dem höchsten Niveau.

Man kann festhalten: Investitionen von ca. 6,2 Millionen Euro müssen getätigt werden, wenn Bad Gandersheim wieder attraktiv sein will. Mit einer Landesgartenschau im Anschluss an diese Investitionen wird das Geld, dass wir geschenkt bekommen, deutlich höher ausfallen als ohne. Außerdem braucht es einen festen Zeitpunkt, zu dem diese Maßnahmen abgeschlossen sein werden. Um beim Beispiel mit dem Haus zu bleiben: Irgendwann muss die Familie dort einziehen. Die LGS wäre ein solcher Termin.

Deshalb bin ich mutig und sage JA zur Landesgartenschau. Das ist meine Vision von der Zukunft unserer Stadt: Ein Bad Gandersheim 2022, in dem meine Familie gut und gerne lebt. Das interessant und kinderfreundlich ist, das Touristen anlockt und sie wiederkommen lässt und unsere heimische Wirtschaft stärkt.

Es wäre toll, wenn deshalb viele Menschen bei der Abstimmung am Sonntag mit Mut entscheiden.

Ihr Wilhelm Mackensen, Gremsheim