Die Vorstellung ist verlockend: Ein neu gestalteter Kurbereich, der dicht an die Innenstadt grenzt, die Grünanlagen herausputzt und Bad Gandersheim insgesamt verschönt und belebt, dazu Hunderttausende von Gästen, die Geld in die Stadt bringen: So etwa ist die Vision einer Landesgartenschau, die kürzlich im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt wurde. Jetzt muss geprüft werden, ob daraus Realität werden kann. ...

Die Idee, die Landesgartenschau im Jahr 2018 nach Bad Gandersheim zu holen, wird zurzeit im Rahmen eines Gutachtens konkretisiert. Auf der Basis dieser sogenannten Machbarkeitsstudie wird der Rat entscheiden, ob sich die Stadt um die Landesgartenschau tatsächlich bewerben soll. Der Entscheidungszeitraum ist extrem knapp, denn die Frist für die Bewerbung endet schon am 30. Juni 2013. „Vermutlich werden bis dahin viele Fragen nicht abschließend geklärt werden können“, so SPD-Ortsvereinsvorsitzende Franziska Schwarz. „Dazu gehört insbesondere die Frage, welche Kosten für die Stadt entstehen und woher das nötige Geld eigentlich kommen soll. Geklärt werden muss auch, ob das Vorhaben in Einklang mit dem Zukunftsvertrag steht, den die Stadt mit dem Land zur Entschuldungshilfe geschlossen hat. Als Ratsmitglieder müssen wir verantwortungsbewusst entscheiden und können keinen Freibrief für mögliche Fehlinvestitionen erteilen. Notfalls muss eine Bewerbung auch ohne finanzielle Einbußen zurückgezogen werden können, wenn sich herausstellt, dass Bad Gandersheim mit der Landesgartenschau finanziell überfordert ist.“

Nach Auffassung der SPD kann allerdings die Entwicklung der Stadt nicht nur von der Landesgartenschau abhängen. „Bereits jetzt haben wir richtig gute Pluspunkte, nicht zuletzt die Domfestspiele und Dommusik, das Solewaldschwimmbad, den Vitalpark und das Gandeon, das Schulangebot und die Helios-Klinik. Aber es gibt zusätzlichen Handlungsbedarf: Wir brauchen für die Menschen mit Handicap eine barrierefreie Innenstadt. Der Leerstand von Geschäften verlangt ein ordentliches Management. Die Grünanlagen würden mit besserer Pflege schon jetzt viel schöner sein. Damit würde die Stadt für Gäste und Einheimische attraktiver werden können “, so Franziska Schwarz. Die SPD hat dazu aktuell mehrere Anträge in den Rat eingebracht: Der Domänenhof soll barrierefrei umgestaltet werden, der Leerstand von Geschäften soll systematisch ermittelt und veröffentlicht werden und die neu zugezogenen Bürgerinnen und Bürger sollen ein Begrüßungspaket mit Informationen erhalten. Nicht zuletzt sollen Familien für neugeborene Kinder mit einem „Willkommen-Päckchen“ beglückwünscht werden. „Das sind kleine Schritte. Aber: Wenn wir eine attraktive, familien- und gastfreundliche Stadt sein wollen, dürfen wir nicht bis 2018 warten, sondern müssen handeln – und zwar jetzt“, so die SPD.