Am Mittwoch dem 4. Juli startet der paritätisch besetzte Arbeitskreis „Barrierefreiheit“ um 18 Uhr seine zweite Sitzung im barrierefrei zugänglichen Jugendcafe in der Marienstraße 8. Mit dabei sein wird wieder der Pressesprecher der Stadt Bad Gandersheim, Herr Manfred Kielhorn, der zugleich im Rathaus Ansprechpartner für Fragen von Menschen mit Behinderung ist. ...

Träger des Arbeitskreises ist der AWO-Ortsverein. Die Veranstaltung ist öffentlich, so dass auch vor allem interessierte und betroffene Mitbürger herzlich dazu eingeladen sind, teil zu nehmen und sich ggf. auch aktiv an der Arbeit zu beteiligen. Bei dieser Sitzung wird es vor allem darum gehen, die anlässlich der Ortsbegehung vom 5. Juni festgestellten Mängel zu bewerten und sie offiziell der Stadt zuzuleiten, damit diese von dort nach und nach behoben werden.
Startpunkt dieser Ortsbegehung war die Paracelsus-Klinik an der Gande. Hier wurden die Teilnehmer nicht nur vom stellvertretenden Verwaltungsdirektor und Ratsherrn Henning Friemelt begrüßt sondern sie trafen auch auf MdB Dr. Wilhelm Priesmeier, der an diesem Tage der Klinik einen Besuch abstattete und vom Konzerngeschäftsführer aus Osnabrück, Frank J. Alemany, sowie dem örtlichen Verwaltungsdirektor Holger Kamman auf seinem Rundgang begleitet wurde.
Sie nahmen sich dann noch die Zeit, sich über die Ziele des Arbeitskreises unterrichten zu lassen. MdB Dr. Priesmeier begleitete den AK dann noch ein Stück des Weges bis er zu sich zur Abhaltung seiner Sprechstunde in der SPD- Geschäftsstelle in der Hennebergstraße verabschiedete.
Viele kleine „Barrieren“
Die Mitglieder des Arbeitskreises folgten der Anregung von Henning Friemelt, sich Bänke und Wege im Umfeld der Klinik etwas genauer anzusehen. Man solle sich einmal in die Lage eines Rehapatienten mit den entsprechenden körperlichen Einschränkungen versetzen. Ausgestattet mit einem Rollstuhl, einem Rollator und einer Kinderkarre machte sich die Gruppe auf den Weg. Und da wurde recht bald deutlich, dass es eine ganze Reihe von kleinen Barrieren gibt, deren Überwindung für Menschen mit Behinderungen ganz schnell zu einem richtigen Problem werden können. So wurde festgestellt, dass etliche Ruhebänke nicht hoch genug sind oder auch zu schräg stehen und manche nur über (zu) hohe Kanten zu erreichen sind. Auf den Kurparkwegen gibt es an vielen Stellen Mängel durch Absenkungen, Wurzelaufbrüche oder Kanten an Entwässerungseinrichtungen.
Aber auch der Weg in die Stadt weist an vielen Stellen Mängel auf, die es baldmöglichst zu beheben gilt. Am ärgsten wurde es dann im Bereich zwischen Burgstraße (Bereich Frohnhof/Domänenhof/Markt/Stiftsfreiheit). Hier hatte Henning Friemelt sein Tun, Hannelore Kükemück im Rollstuhl über das Holperpflaster zu schieben. Anderen Betroffenen wird es da nicht besser gehen.
Alle festgestellten Mängel und Unzulänglichkeiten wurden auch vom städtischen Mitarbeiter Manfred Kielhorn fotografisch festgehalten und können als Dokumentation für notwendige Verbesserungen dienen.
Positives Beispiel :Katholische Kirche
Als überaus positives und gelungenes Beispiel werteten die Teilnehmer den kürzlich geschaffenen barrierefreien Zugang zur katholischen Kirche. Neben der geschickt vom Domänenhof her angelegten nur flach geneigten Rampe konnte man durch Knopfdruck die Türen öffnen und so ohne Stufen auch mit dem Rollstuhl ins Kircheninnere gelangen.
Nun will der Arbeitskreis am Mittwoch seine erste „Erkundungstour“ auswerten und das Ergebnis der Stadt zur Verfügung stellen, in der Hoffnung, dass sie die festgestellten Mängel und Unzulänglichkeiten dann schrittweise beseitigen lässt. Und gegebenenfalls muss auch die Politik ran, um wegen der knappen Unterhaltungsmittel Prioritäten setzen zu lassen. Der Arbeitskreis will seine Aktivitäten mit weiteren Begehungen fortsetzen und so soll die nächste Route am Mittwoch beraten und terminlich festgelegt werden.