Nachdem die SPD - Ratsfraktion eine Anfrage bezüglich der "Barrierefreiheit" gestellt hat, wird dieses Thema nun auch von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) aufgegriffen. Ulrich Schröter, langjähriger 1. Vorsitzender und derzeit Stellvertretender Vorsitzender der AWO, hat seine Überlegungen und die weiteren Schritte in dem nachfolgenden Artikel beschrieben. ...

Paritätischer Arbeitskreis soll sich mit dem Thema befassen
Auf seiner Jahreshauptversammlung am 27.2. hat der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) das Thema Barrierefreiheit in Bad Gandersheim aufgegriffen. Wegen der unabweisbaren strikten Sparmaßnahmen in allen Bereichen der freiwilligen Leistungen war die ehrenamtliche Stelle des Behindertenbeauftragten (s.a. GK von Weihnachten 2011) abgeschafft worden. Daraufhin hatte sich nach den letztjährigen Kommunalwahlen die neue SPD-Fraktion im Bad Gandersheimer Stadtrat Ende Januar an die Verwaltung gewandt (s.a. GK-Bericht vom 24.1.2012), um zu erfahren, wie das Thema Barrierefreiheit weiterbehandelt werden wird. Schließlich geht es um die Sicherung der Rechte von Menschen mit Behinderungen in Bad Gandersheim und damit verbunden um die örtliche Umsetzung der UN-Konvention. Im AWO-Ortsvereinsvorstand gibt es mit Hannelore Kükemück (die kürzlich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten hatte – s.a. großer GK-Bericht vom 30.1.2012) eine sehr kompetente Behindertenvertreterin und ein großes Interesse, die Barrierefreiheit in Bad Gandersheim sowohl in öffentlichen, wie auch in privaten Bereichen sachgerecht und zielführend voran zu bringen. Es wurde deshalb beschlossen, diese Zielsetzung mit der SPD-Fraktion im Rahmen eines paritätisch besetzten Arbeitskreises voran zu bringen.

Städtischen Ansprechpartner einbeziehen
Wie aus der SPD-Fraktion zu erfahren war, hat sich die SPD-Fraktion in ihrer Sitzung am 29.2.2012 ebenfalls bereit erklärt, in einem solchen Arbeitskreis mitzuwirken und wird zwei Ratsmitglieder entsenden. Auf einen Antrag der SPD hin hatte die Stadtverwaltung bereits geäußert, dass sie es als notwendig ansieht, beim Thema Barrierefreiheit positv mitzuwirken und eine Ansprechperson für Menschen mit Behinderungen zu benennen. Diese sollte nach Ansicht der SPD-Fraktion unbedingt dauerhaft in die Arbeit des Arbeitskreises einbezogen werden. Dieser soll dann in regelmäßigen Abständen von 6-8 Wochen tagen.

AWO-Ortsverein: Gute Signale
Das erste Treffen des neuen Arbeitskreises wird bereits für Mittwoch, den 25. April vorbereitet. Weil viele dringend notwendige Maßnahmen mit Haushaltsmitteln verbunden sein werden, soll ein Prioritätenkatalog erstellt werden, um ein Großteil mit geringfügigem Aufwand zu erreichende Maßnahmen möglichst bald zur Umsetzung zu bringen. Größere Maßnahmen, für die mehr Geld erforderlich sein wird, könnten dann in die nächsten Haushalte eingeplant werden.
Wenn man an einem Beispiel zeigen will, dass an besonderen Stellen in Bad Gandersheim für Menschen mit Behinderung – seien es Einheimische oder Gäste – dringend etwas getan werden muss, weist AWO-Pressevertreter Ulrich Schröter gern auf den Bereich Domänenhof hin. „ Man muss sich nur einmal anschauen, wie dieser Personenkreis (Eltern mit Kinderwagen, gebrechliche ältere Menschen mit und ohne Rollator und erst recht Rollstuhlfahrer) sich über diese vielbenutzte fußläufige Verbindung von der Burgstraße in Richtung Rathaus oder umgekehrt über das Holperpflaster und hohe Borde quälen muss. Eine Ausnahme machen benachbart die schön glatt gepflasterten Flächen der zentralen Bushaltestellen. Wenn das möglich war, sollte es erst recht für die nicht motorisierten und oft körperlich eingeschränkten Mitbürger gelten, ihnen einen angenehmeren Weg zu schaffen. Und was sollen denn unsere Gäste zu Hause von unserem sonst so schönen staatlich anerkannten Kurort erzählen. Das wird wohl nicht so bald gemacht werden können, weil ein oberflächlicher Umbau dieses Bereiches sicher einiges kosten wird, aber es muss auch mal planerisch angepackt werden“ will Schröter an diesem Beispiel belegen. Für ihn ist klar, dass es zukünftig noch eine Menge für die Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt zu tun gibt.