- Ein Bericht von Nina Börning -

Nina Börning, aktives SPD-Mitglied aus Bad Gandersheim und sehr engagiert, lebt zurzeit in Sambia. Von dort berichtet sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit der EINEN Welt. Kürzlich schickte sie diesen Bericht aus dem sambischen Busch:

Mitten im sambischen Busch
Auf den Bierdeckeln liest man Sprüche wie: „Becks; das einzig wahre.“, „Heineken ; macht Frauen schön seit ..“
Nun tönt auch noch Reinhard Mey aus dem Lautsprecher. Sie denken, Sie sind in einem Kolonialfilm gelandet?
Weit gefehlt. Dies ist Realität, man durchquert den Mosi-O – Tunya Park, der an Livingstone angrenzt, und plötzlich taucht das No Name Camp auf, nicht zu verwechseln mit unserer Disco in Ahlshausen, die ja im letzen Jahrhundert auch mal No Name hieß. Wobei der Charme der alten Kneipe dort vor all den Umbauten doch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Klim-Bim Bar aufweist, so heißt die Kneipe, die zu dem Camp gehört.
Die Wände voller Bierdeckel und alter Werbeposter, die Anzeigen der Hamburg-Deutsch-Ostafrikanischen Schifffahrtslinie und die erotischen Frauenbilder tun ihr Übriges, um einen vergessen zu lassen, wo man hier ist. Inwieweit das an lokale Kultur angepasst ist, lassen wir hier mal dahingestellt.
Hartmut, so heißt der Wirt, hat es geschafft, hier mitten im Busch eine richtig gemütliche Kneipenatmosphäre zu schaffen. Sogar echten Kaiserschmarrn kann man hier bestellen, und ich fühle mich gleich wieder wie ein kleines Kind mit meinen Großeltern im Österreich- Urlaub.
Würde ich diesen Platz in Deutschland beschreiben, würde ich sagen: „Wie eine Kneipe mit gemütlichem Biergarten“. Nur dass man auf dem Weg hierher dann doch mal einer Giraffe oder einem Zebra ausweichen muss und in der Ferne das Brüllen der Löwen der Auswilderungsstation hört… Es ist irgendwie ein Stück Heimat ganz weit weg.“