Wie geht es weiter mit der Jugendarbeit in Bad Gandersheim? Wird nach den Sparbeschlüssen der Stadt alles „platt“ gemacht, wie ein Flugblatt des Stadtjugendrings nahe legt? Diese und andere Fragen galt es in einem gemeinsamen Gespräch zu klären.

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Der Vorstand des SPD-Ortsvereins hatte am 4.2.2009 Vertreter des Stadtjugendrings in die SPD-Geschäftsstelle eingeladen: Ferdinand Körbel, Stadtjugendpfleger Gunnar Ude, Bernd Cremer (Evangelische Jugend), Stefan Roßtock (Jugendfeuerwehr). Mit dabei war auch die bisherige Vorsitzende des Stadtjugendrings, Rebecca Ciernioch. Anlass für das Gespräch waren die Folgen des Haushaltssicherungskonzepts, das vom Rat aufgrund der desolaten Haushaltslage im Herbst 2008 beschlossen worden war. Danach sollen u. a. die Aufgaben der Jugendpflege an den Landkreis zurückgegeben werden. Im Stadtjugendring wurde befürchtet, dass damit die Jugendpflege in Bad Gandersheim komplett wegfallen könnte. Dies allerdings wäre keinesfalls im Interesse der SPD, machte die Ortsvereinsvorsitzende Franziska Schwarz deutlich: „Die SPD hat sich seit Jahrzehnten für die Jugendarbeit stark gemacht. Die Stelle des hauptamtlichen Stadtjugendpflegers, Jugendräume, der Spielplatz am Plangarten und andere Plätze für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen sind auf Initiative der SPD entstanden. Die Ferienpassaktionen werden von uns aktiv unterstützt.“

Die Vertreter der SPD wiesen aber auch darauf hin: „Die Stadt ist faktisch pleite. Deshalb müssen neue Wege für die Jugendarbeit gefunden werden.“ Einiges sei auch verbesserungswürdig und müsste hinsichtlich Konzeption und Standort sicherlich überdacht werden, zum Beispiel die Jugendräume. Franziska Schwarz: „Wir schlagen vor, uns die Orte der Jugendlichen gemeinsam anzusehen und Lösungs- und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Dabei müssen die Jugendlichen selbst einbezogen werden – schließlich geht es um ihre Interessen!“ Der Schulsprecher des Gymnasiums Vincent Zettl machte deutlich: „Es ist gut, dass Jugendliche jetzt auf die Straße gehen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Aber es reicht nicht, nur anzuklagen. Wichtig ist es, verständlich darzustellen für welche konkreten Ziele wir uns einsetzen! Der Stadtjugendring sollte dazu ein weiteres Flugblatt herausbringen und über die Presse informieren.“ Der Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz, zugleich Mitglied des Kreistags, stellte klar: Jugendhilfe ist rechtlich eine Aufgabe des Landkreises. Damit die Jugendarbeit vor Ort in den einzelnen Gemeinden eigenständig stattfinden kann, gibt der Landkreis finanzielle Mittel, u. a. 50 Prozent der Kosten für den Stadtjugendpfleger. Auch wenn die Stadt jetzt die Aufgaben komplett an den Landkreis zurück geben will, findet Jugendarbeit weiterhin statt, der Landkreis bleibt Träger. Im Übrigen sei in der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und FDP im Kreistag - wie zuvor schon zwischen SPD und Grünen – festgeschrieben, dass Jugendpflege vor Ort erhalten bleibt! Dies hat auch der Landrat aufgrund einer aktuellen Anfrage der Mehrheitsgruppe SPD/FDP schriftlich bestätigt.

Stadtjugendpfleger Gunnar Ude wies darauf hin, dass die Jugendarbeit zusätzlich aus Spenden und Stiftungsmitteln finanziert werde. Ratsherr Kai-Uwe Roßtock regte an, mit mehr Kreativität an die Umsetzung von Zielen der Jugendarbeit heranzugehen. Im Ergebnis stand der Vorschlag: Aus den Reihen des Stadtjugendrings wird eine Bestandsaufnahme der bestehenden Jugendarbeit und ein darauf aufbauendes Konzept zur Weiterentwicklung erstellt. Es werden Finanzierungsbedarfe und mögliche Finanzquellen zusammengestellt. So schnell wie möglich werden Gespräche mit dem Landkreis und mit möglichen Sponsoren geführt. Die SPD bietet dabei ihre Hilfe an. Franziska Schwarz: „Jugendarbeit braucht Unterstützung von vielen Seiten. Die öffentliche Debatte, die jetzt darüber geführt wird, ist dafür eine Chance! Jugendarbeit in Bad Gandersheim muss erhalten bleiben und verbessert werden!