Ein großes, offenes Gelände mitten in der Heide: Dort befindet sich die Gedenkstätte für das ehemalige Kriegsgefangenenlager und KZ Bergen-Belsen. Nur wenige Fundamente sind noch sichtbar; sie wurden erst lange Jahre nach Kriegsende von Jugendgruppen wieder freigelegt.

Nach der Befreiung im April 1945 hatten die Briten das Lager, das verseucht war von Typhus und Fleckfieber, dem Erdboden gleichgemacht. Zuvor jedoch hatten die Befreier Foto- und Filmaufnahmen gemacht, die das unvorstellbare Grauen, das sich ihnen bot, dokumentierten. Über 50.000 Menschen waren hier an Hunger, Krankheit und Erschöpfung unter unwürdigsten Bedingungen gestorben, darunter auch Anne Frank und ihre Schwester Margot. Im 2007 eröffneten Dokumentationszentrum wird die Geschichte des Lagers aufgearbeitet. Der Weg über das Gelände, das Innehalten vor den Massengräbern und Gedenksteinen lassen die Besucherinnen und Besucher still werden. Das, was Menschen einander antun und an Unrecht zulassen können, erhält hier eine kaum fassbare Dimension.
An der von den SPD-Ortsvereinen Bad Gandersheim und Einbeck organisierten Fahrt nach Bergen-Belsen am 21. November hatten fast 50 Personen teilgenommen. Der Besuch der Gedenkstätte dauerte mehrere Stunden. „Die Zeit war zu kurz“, sagten Viele. Man müsse noch einmal herfahren. Und es sei wichtig, dass möglichst viele Menschen, vor allem auch Jüngere, dies tun. Anne Frank war erst 15 Jahre alt, als sie in Bergen-Belsen starb. In diesem Jahr hätte sie ihren 80. Geburtstag gehabt.

Mahnmal
Mahnmal für die 30.000 in Bergen-Belsen ermordeten Juden mit der mahnenden Inschrift „Earth conceal not the blood shed on thee“ übersetzt:„Erde, verbirg nicht das Blut, das auf dir vergossen wurde“.
Latrinen
Freigelegte Latrinen – sie beschleunigten seinerzeit durch katastrophale hygienische Zustände das Massensterben der Häftlinge