Die SPD-Fraktion fordert Ministerpräsident Wulff auf, sich öffentlich für seine Entgleisung in einer TV-Sendung zu entschuldigen. Wulff hatte am 06.11. in der TV-Talkshow Friedmann die Kritik an Managern mit Pogromstimmung verglichen. „Ministerpräsident Wulff hat sich mit seinem Vergleich derbe im Ton vergriffen und sollte sich dafür schleunigst öffentlich entschuldigen“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner. „Es ist beschämend für Niedersachsen, wenn sich der Ministerpräsident drei Tage vor dem 70. Jahrestag der Reichspogromnacht derart instinktlos äußert und auch auf mehrmalige Nachfrage vor laufenden Kameras nicht bereit ist, seine Aussage zurückzunehmen. Das Mindeste ist jetzt, dass Herr Wulff sich öffentlich von seinem misslungenen Vergleich distanziert und sich entschuldigt.“

Jüttner kündigte an, in der bevorstehenden Landtagsitzung nächste Woche die Äußerung von Wulff gegebenenfalls zum Thema zu machen. „Die Kritik an Managern – ob berechtigt oder nicht – mit gewaltsamen Massenausschreitungen gegen Minderheiten zu vergleichen, schießt eindeutig weit übers Ziel hinaus. Es ist völlig geschmacklos, wenn Herr Wulff Managerschelte indirekt mit der Judenverfolgung gleichsetzt.“