SPD im Bad Gandersheimer Tafelladen

2 Jahre Tafelladen Bad Gandersheim! Ein Grund für den SPD Ortsverein, sich über diese Einrichtung vor Ort bei einem Besuch informieren zu lassen.


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Etwas zu essen braucht der Mensch. Doch selbst dafür haben manche Menschen in unserem reichen Land nicht genügend Mittel. Die Ursachen sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, niedrigste Renten, besondere soziale Notlagen. Von Armut besonders betroffen sind Alleinerziehende und Kinder. Allein im Landkreis Northeim sind 4.400 Kinder von Hartz IV abhängig – Tendenz steigend. Zur Armut kommt die Scham, auf Hilfe angewiesen zu sein. „Manch einer verzichtet deshalb auf staatliche Leistungen und quält sich, bevor er sich zu uns traut“, berichtete die Leiterin der Bad Gandersheimer Tafel, Anita Wiegmann, bei einem Besuch der SPD in den Räumen des Tafelladens in der Hennebergstraße am 14.Mai. Die „Tafel“ besteht seit knapp zwei Jahren: Hier können Menschen mit geringen Einkommen gegen einen kleinen Beitrag – acht Euro monatlich pro Erwachsenen – dreimal in der Woche Lebensmittel für den täglichen Bedarf erhalten. Die Waren werden von Einzel- und Großhändlern gespendet; in der Regel handelt es sich um Lebensmittel, die überschüssig, aber noch verwertbar sind und ansonsten weggeworfen werden würden. Etwa 40 Personen aller Altersgruppen kommen wöchentlich zum Tafelladen – und es werden immer mehr; sie erhalten Berechtigungskarten gegen Vorlage eines Einkommensnachweises. Der Hilfebedarf ist groß. 800 Tafelläden gibt es bundesweit, achtzig allein in Niedersachsen. Das Besondere daran: Es handelt sich um eine ehrenamtliche Initiative, die sich selbst tragen muss! In Bad Gandersheim arbeiten zur Zeit 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer: Sie sammeln die gespendeten Waren ein, sortieren und lagern sie nach Haltbarkeitsdaten und geben sie aus, sie halten Lager und Laden nach allen Hygienevorschriften sauber, erledigen die Buchführung, führen Reparaturen durch und leisten darüber hinaus oft unentgeltliche Sozialberatung. Die Räumlichkeiten und Einrichtung des Tafelladens wurden komplett in Eigenarbeit hergerichtet. „Kein Zweifel – diese Arbeit ist unbedingt unterstützenswert“, so Franziska Schwarz, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins. Möglichkeiten, konkret zu helfen, sind vorhanden: Bereits mit einem Euro im Monat kann man den Tafelladen e.V. unterstützen – selbstverständlich auch mit größeren Beträgen. Auch Sachspenden und nicht zuletzt aktive ehrenamtliche Mitarbeit sind willkommen. Und schließlich ist es wichtig, die gute Arbeit des Tafelladens bekannt zu machen und für weitere Unterstützung zu werben. Akzeptanz und Hilfe statt Vorurteil lautet das Ziel. Es sollte nicht sein, dass, wie geschehen, eine Mutter im Tafelladen sagen muss: „Mein Kind kann mir nicht beim Tragen helfen, ich will es nicht mehr mit hierher bringen, denn es wird bereits auf dem Spielplatz dafür gehänselt, dass wir hier waren.“ Franziska Schwarz: „Eigentlich sollte der Tafelladen überflüssig sein – ‚doch die Verhältnisse, sie sind nicht so’, wie es in einem Lied der Dreigroschenoper heißt. Und solange die Verhältnisse so sind, braucht der Tafelladen Unterstützung:“

Bad Gandersheimer Tafel-Laden e.V., Hennebergstraße 11, 37581 Bad Gandersheim, Telefon 05382-932480, Spendenkonto Tafel-Laden Bad Gandersheim, Kontonummer 4 100 293 800, Bankleitzahl 278 937 60, Volksbank Seesen.