Am vergangenen Samstag fand die Kreiskonferenz des AWO-Kreisverbandes Northeim statt. Der Vorsitzende des Bad Gandersheimer Ortsvereins der "Arbeiterwohlfahrt", Ulrich Schröter, konnte dabei einen Initiativantrag erfolgreich einbringen.









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Ortsverein Bad Gandersheim mit erfolgreichem Initiativantrag

50 Delegierte aus acht kreisangehörigen Ortsvereinen und eine Reihe von Gästen kamen am Samstag zur Kreiskonferenz des AWO-Kreisverbandes Northeim im Sitzungssaal der renomierten Seniorenresidenz Stiemerling zusammen. Unter ihnen Vertreter aus den Ortsvereinen Bad Gandersheim und Kreiensen sowie Vertreterinnen von Selbsthilfekindergärten, die der AWO als korporative Mitglieder angehören. Neben Hausherrn Carsten Stiemerling, dessen Familie sich seit Jahrzehnten eng mit der Arbeiterwohlfahrt verbunden fühlt, sprachen Grußworte der stellvertretende Northeimer Bürgermeister Hartmann, Landrat Michael Wickmann, Altlandrat (und AWO-Vorsitzender in Northeim) Axel Endlein sowie die Landtagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt. Alle Redner betonten gleichermaßen, dass bei den ehrenamtlich Tätigen die „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund stehe. Besonders Landrat Michael Wickmann, gut präpariert, gab einen historischen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Arbeiterwohlfahrt und wies darauf hin, das die AWO bundesweit mehr als 400.000 Mitglieder zähle und mit 145.000 bezahlten Arbeitsplätzen vor allem im Dienstleistungsbereich zu einem der ganz großen Arbeitgeber zähle. Ehrenlandrat Axel Endlein betonte, dass die AWO ihre Arbeit in der Öffentlichkeit mehr darstellen solle, weil sie eine große und verantwortliche Rolle in der Sozialpolitik erfülle. Es sei mehr denn je wichtig, viele Menschen zum Mitmachen zu motivieren, denn „Demokratie lebt vom Mitmachen“ gab er den Delegierten mit auf den Weg. Kreisvorsitzender Rolf Hornkohl – er wurde bei den anschließenden Wahlen einstimmig wiedergewählt – rief den Satz in Erinnerung „Tradition heißt nicht: die Asche bewahren sondern das Feuer weitertragen“. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden zunächst Formalien abgearbeitet. U.a. trugen der Vorsitzende Rolf Hornkohl und Geschäftsführerin Constanze Behrens und anschließend die Revisoren ihre Berichte vor. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Dann folgte nach einer halbstündigen Pause um 12°°Uhr ein beeindruckendes Referat des Geschäftsführers Flitta des AWO-Bezirks Hannover, dem 24.000 Mitglieder angehören. Das Thema lautete „Die AWO als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Umbruch“. Dabei ging er besonders darauf ein, wie sich die AWO im Rahmen der Privatisierung von Dienstleistungsangeboten positionieren musste, um wirtschaftlich mithalten zu können. Es sei ein ausgewogenes Miteinander von ehrenamtlichen Mitgliedern und professionell Beschäftigten geschaffen worden. Hier sei seit den 90-er Jahren eine enorme Umstrukturierung vorgenommen worden. Da die AWO aber ein Mitgliederverband sei und an vielen Stellen nach wie vor ehrenamtliche Aufgaben wahrnehme, komme es auch weiterhin darauf an, viele Menschen zum Mitmachen zu motivieren und neue Mitglieder hinzu zu gewinnen. Bei den anschließenden Wahlen gab es keine Überraschungen. Rolf Hornkohl aus Northeim wurde in geheimer Wahl mit 47 von 50 Stimmen zum Kreisvorsitzenden gewählt. Zu Stellvertretern wurden Axel Endlein (Northeim), Rolf Hojnatzki (Einbeck) und Christa Voigt (Uslar) gewählt. Neue Schriftführerin wurde Runa Lichtl-Kohl (Northeim). Weiterhin wurden acht Beisitzer gewählt. Aus dem Raum Bad Gandersheim und Kreiensen waren fünf Delegierte vertreten; acht hätten es sein können – drei konnten krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Von den Kindergärten mit dabei war Anne Trybuhl, Leiterin des Selbsthilfekindergartens Wrescherode. Die Kindergärten Opperhausen, Wolperode/Ackenhausen und Wrescherode sind korporative Mitglieder beim AWO-Kreisverband und entsenden üblicherweisweise einen Delegierten. Für die aus dem Vorstand ausgeschiedene Elke Bierschenk aus Bad Gandersheim wurde Anita Wiegmann (Leiterin des Bad Gandersheimer Tafel-Ladens) als Beisitzerin gewählt und der Ortsverein Kreiensen wird zukünftig im Kreisvorstand durch Erika Englisch vertreten.

Initiativantrag eingebracht

Für die Bad Gandersheimer Delegierten brachte Ulrich Schröter (AWO-Ortsverein Bad Gandersheim) unmittelbar zur Sitzung noch einen Initiativantrag ein. Dieser lautet: „Der AWO-Kreisverband setzt sich für eine finanzielle Förderung der im Landkreis Northeim bestehenden Tafeln ein. Ein entsprechender Förderantrag ist an das Sozialamt des Landkreises Northeim zu stellen. Die Kreistagsfraktionen erhalten Durchschrift des Antrages mit der Bitte um Unterstützung und entsprechender Beschlussfassung.“ Begründet wurde das u.a. damit, dass die Tafeln als überwiegend ehrenamtlich geführte soziale Einrichtungen anzusehen seien und einen wesentlichen Beitrag zur Existenssicherung einkommensschwacher Bevölkerungskreise (unter der Armutsgrenze) leisten. Angeregt war Schröter durch einen Beitrag im GK vom 11.3.08, worin u.a. über eine finanzielle Förderung der gerade entstandenen Einbecker Tafel durch den Northeimer Kreistag berichtet wurde. Die notwendigen acht Unterschriften aus drei Ortvereinen konnte Schröter schnell zusammenbringen, damit über den Antrag entschieden werden konnte. Alle Delegierten stimmten nachher für diesen Antrag und so hofft man im AWO-Ortsverein Bad Gandersheim darauf, dass auch die Bad Gandersheimer Tafel demnächst mit einer finanziellen Hilfe rechnen kann. Denn „ohne weitere finanzielle Hilfen von außen kann die Bad Gandersheimer Tafel auf Dauer nicht bestehen“ betont Schröter. Er wies darauf hin, dass die Kosten bzw. Nebenkosten für die Räumlichkeiten, die Fahrzeuganschaffung und –unterhaltung sowie für die teilzeitbeschäftigte Leiterin derzeit trotz aller Bemühungen kaum durch Mitgliederbeiträge, Sponsoring und Entgelte der Kunden gedeckt werden könnten.