Seit mehreren Monaten wird in Niedersachsen über den Bau neuer Hochspannungsleitungen gestritten. Eine der so genannten KV-380 Leitungen soll quer durch Niedersachsen von Wahle in das hessische Mecklar verlaufen um unter anderem Strom aus Off-shore Anlagen in der Nordsee und aus einem neuen Kohlekraftwerk in die Gebiete zu transportieren, in denen der Strom verbraucht wird. Zahlreiche Bürgerinitiativen haben sich formiert, um den Bau der Leitung zu verhindern.

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Die niedersächsische Europaabgeordnete Erika MANN aus Bad Gandersheim hat am 12. Juli bei der Europäischen Kommission eine schriftliche Anfrage gestellt, in der sie um Stellungnahme der Kommission zum Neubau von Hochspannungsleitungen bittet.

"Verschiedene Strategien der Kommission beschäftigen sich mit Energieeffizienz, Versorgungssicherheit oder auch mit dem Schutz kritischer Infrastrukturen, zu denen auch Stromleitungen zählen. Ich möchte von der Kommission wissen, ob der Bau von neuen Hochspannungsleitungen mit den europäischen Zielen vereinbar ist," erläutert Erika MANN den Hintergrund ihrer Anfrage. Bei der Leitung des Stroms über Hochspannungsleitungen ginge beispielsweise ein signifikanter Anteil des Stroms verloren, was offensichtlich nicht dem Ziel hoher Energieeffizienz entspräche, so Erika MANN weiter. Was die Sicherheit von KV-380 Leitungen etwa bei Naturkatastrophen anginge, sei sie gespannt auf die Antwort der Kommission auf die Frage, ob nicht die Erdverkabelung unter diesem Gesichtspunkt eine gute Alternative zur Freileitung darstelle.

Die Kommission hat nun sechs Wochen Zeit, um auf die Anfrage Mann's zu reagieren. Die Antwort des zuständigen Kommissars Andris Piebalgs könnte auch die weitere Diskussion in Niedersachsen beeinflussen.