Die SPD-Stadtratsfraktion hat beantragt, die Grundstückspreise im Neubaugebiet "Auf der Methe" in Dannhausen zu senken. "Dieses Gebiet ist seit Jahren fertig erschlossen. Nur ein einziges Baugrundstück konnte verkauft werden. Das ärgert uns Dannhäuser!" so Ratsherr Norbert Braun aus Dannhausen.

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Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ehmen,

namens der Mitglieder der SPD-Fraktion stelle ich folgenden Antrag:

Um den Verkauf von Bauland im Ortsteil Dannhausen anzukurbeln, soll der Grundstückspreis für Bauland im Neubaugebiet Auf der Methe um ca. 40% von derzeit 49/m2 auf 29/m2 gesenkt werden.

Begründung:

Seit ca. 5 Jahren hält die Stadt Bad Gandersheim in Dannhausen Auf der Methe 10 Bauplätze vor. Bisher ist es nicht gelungen, diese (bis auf eine Ausnahme) an Interessenten zu vermitteln. Der wesentliche Grund hierfür ist: Die Bauplätze sind mit 49 /m² zu teuer.

Ein Blick auf den Auszug aus der Bodenrichtwertekarte für Dannhausen (vom 1.1.2006) zeigt: Der realistische Kaufpreis liegt bei 27 /m². Die Werte für diese Karte wurden aus möglichst zeitnahen und tatsächlichen Verkäufen der angrenzenden Gebiete ermittelt. Eine Abfrage für erschlossenes Bauland in benachbarten Dörfern umliegender Gemeinden ergab folgendes Bild: z.B.: Erzhausen: 23 /m² Opperhausen: 33 /m² Oldenrode (Berghof): 33 /m²

In dem neuen Baugebiet in Seesen (Schildberg) kostet der Quadratmeter 62 und damit nur unwesentlich mehr, als man derzeit in Dannhausen zahlen muss. Dort gibt es aber eine Reihe weiterer infrastruktureller Vorteile (z.B. Schule, Einkaufsmöglichkeiten etc.). In dieser Konkurrenzsituation hat Dannhausen keine Chance.

Bad Gandersheim muss Modelle entwickeln, wie es dem prognostizierten Bevölkerungsschwund entgegenwirken kann. Dazu gehört insbesondere auch das Angebot von günstigem Bauland für Familien in den Dörfern.

Gerade eine dörflich strukturierte Stadt wie Bad Gandersheim muss im Rahmen seiner Möglichkeiten auch darauf achten, dass veränderte politische Rahmenbedingungen - wie die teilweise Streichung der Entfernungspauschale oder die Erhöhung der Treibstoffpreise - Dörfer für eine Ansiedlung nicht noch unattraktiver werden lassen.

Langfristig entstehen der Stadt durch die Absenkung der Baulandpreise keine zusätzlichen Kosten, wie folgende Überschlagsberechnung zeigt: - 9 Baugebiete à 700 m² zu 49 /m² bringen der Stadt Einnahmen in Höhe von ca. 300.000 - Werden diese Flächen nicht verkauft, entgehen der Stadt Grundsteuereinnahmen von ca. 5000 /a (in z.B. 18 Jahren bei einer Verzinsung von 3,5% sind das ca. 125.000 ) - Die Differenz von 175.000 wäre über einen Baulandpreis von 27,7 /m² zu finanzieren.

Ein Preis von 29 /m² ist somit wirtschaftlich und kommunalpolitisch sinnvoll.

Sinnvoll wäre es auch, diesen Beschluss mittelfristig auf andere Dörfer zu übertragen. Insbesondere sollte dabei Wert auf die Schließung von Baulücken (Aktualisierung Baulückenplan!) gelegt werden.

Der wirtschaftliche Vorteil von zusätzlichen Kundinnen und Kunden sowie Gaststätten- oder Domfestspielbesuchern für die Stadt und somit für alle Bürgerinnen und Bürger muss an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden.

Mit freundlichem Gruß

Jürgen Steinhoff

( Fraktionsvorsitzender )