Am 28. März 2006 stellte Diplom-Geograf Buhr von der IHK Hannover seine Studie über Mittelzentren vor. Bad Gandersheim belegte bei vielen Merkmalen sehr schlechte Plätze. Gereizte Stimmung bei den Teilnehmern der Veranstaltung im Kurhaus.

Das Gandersheimer Kreisblatt berichtet in seinem Online-Dienst www.gandersheimer-kreisblatt.de und in der Printausgabe.

Unsere SPD-Internet-Redaktion erreichte ein Schreiben von Heinz-Walter Gisa, SPD. Wenn Sie wissen wollen, was Gisa meint, klicken Sie auf die Überschrift zu dieser Meldung.

Unser Ratschlag an Gisa: Lieber Heinz-Walter, dein Brief ist so gut, du solltest ihn doch noch an das Kreisblatt senden!

Der ungeschriebene Leserbrief des Monats

Aufschrei

Ein Aufschrei geht durch die Stadt. Ursache eine Studie der IHK. Der Bad Gandersheimer Handel, und nur der wurde betrachtet, kommt schlecht weg. Schonungslos werden die Schwächen im Vergleich zu anderen Mittelzentren in Niedersachsen aufgezeigt. Nüchtern, auf zur Verfügung stehenden Daten aufgebaut und neutral ausgearbeitet kein Auftraggeber gab Vorgaben, es gab keine Erwartungshaltung vor Ort neutraler kann es nicht sein. Und es wurden nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern es war ein Obst-Vergleich.

Und es passiert dasselbe, wie bei den in der Vergangenheit vorgelegten Studien und Gutachten. Da kam ein Herr Klotz und verglich den damaligen Zustand der Moritzstraße mit Zuständen nach der Wende in der Ehemaligen, er prangerte die Schaufenstersituation an und die Parkplatzsituation. Aufschrei, Unverständnis der Betroffenen. Diese Liste ließe sich noch lange Fortsetzten, gleiche Aussagen, gleiche Reaktionen.

Sicherlich, es hat dann doch einiges Verändert. Durch Ratsbeschlüsse wurden eine Menge Veränderungen herbeigeführt, auch in den Geschäften änderte sich einiges. Aber nicht genug, um den Gesamteindruck deutlich zu verändern.

Sieht man sich nun die Reaktionen zur vorliegenden IHK-Studie an, ist festzustellen, dass die lautesten Reaktionen nicht vom Handel kommen, sondern von politischen Vertretern der Ratsmehrheit, vom Bürgermeister und eines örtlichen Pressevertreters. Das ist auch verständlich denn die Studie belegt, dass es in der Vergangenheit Versäumnisse auf der planerischen Ebene gegeben hat. Und dies betrifft insbesondere die Verwaltung, aber auch die politisch Verantwortlichen haben hier zu wenig Einfluss genommen. Dem Gandersheimer Wirtschaftsforum ist kein Vorwurf zu machen, die Forderungen nach Handlungen und Planungen waren immer da.

Festzuhalten bleibt noch, dass die IHK-Studie das bestätigt, was im Wirtschaftsgutachten der NordLB vor 10 Jahren zum Bereich Handel ausgeführt wurde.

Und nun? Scherbengericht? Die Feststellung von Dr. Vogt, dass vor der im Herbst anstehenden Wahl konstruktive Gespräche (mit fest vereinbarten Handlungsschritten) nicht möglich sein werden, ist zutreffend. Aber danach muss es schnell los gehen .. sonst ist wieder eine Chance vertan.

Natürlich habe auch ich etwas zur Studie bzw. zu den Ausführungen des Referenten anzumerken. Die Aussagen zur Parkplatzausschilderung kann ich nicht nachvollziehen. Aus allen vier Einfahrtsrichtungen wird der Autofahrer auf einen der zentrumsnahen Parkplätze geleitet. Ist dieser belegt wird er, wenn er der Ausschilderung folgt, auf den nächsten Platz geführt. Die gestellte Frage Wenn ich zum Steinweg will, weis ich nicht, auf welchen Parkplatz ich fahren muss ist doch einfach zu beantworten. Wenn ich nach Hannover, Barsinghausen oder Burgdorf fahre, informiere ich mich vorher übers Internet. Hätte Herr Buhr ja auch tun können. Allerdings habe ich mir die Bad Gandersheimer Hompage angesehen und Handlungsbedarf entdeckt, den ich an entsprechender Stelle ansprechen werde.

Und warum ungeschriebener (öffentlicher) Leserbrief? Wer im Glashaus sitzt.. ich hätte ja als Ratsherr weiter am Ball bleiben können (und meine Kolleginnen und Kollegen auch). Aber mit der Zeit wird man müde dann hilft so eine Studie beim munter werden.

Bad Gandersheim, 30.03.2006

Heinz-Walter Gisa